Judo auch eine Sportart für Blinde ...

   

Judo Lehrgang in Marburg

Gruppenbild_mit_Trainern_Lehrgang_03-2011Nationaltrainer der Sehgeschädigten-Jugend vom 25. – 27. März 2011 zu Gast in Marburg

Marburg. Grosse Resonanz fand ein besonderer Judo-Lehrgang in der Sporthalle der Blista am vergangenen Wochenende. Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) in Kooperation mit der Deutschen Behindertensportjugend (DBSJ) hat bundesweit zu einem Judo-Schnupperlehrgang nach Marburg eingeladen unter der Leitung von Stefan Axt, dem Jugend-Nationaltrainer der Blinden und Sehbehinderten. Ihm zur Seite stand ein ganzer Trainerstab, angefangen mit Frank Hahne, dem pädagogischen Beauftragten des DBS und Max Kunzmann, dem Koordinationsbeauftragten des DBSJ, sowie Marion Metz, Judotrainerin an der Blindenschule in Ilvesheim, Baden Württemberg und Marcel Rieseler, Judotrainer der Sehgeschädigten in Hamburg. Aus Marburg wirkten mit Joseph Berland, Sportlehrer an der Blista, sowie Christian Rhode, Trainer der Judoabteilungen der Sehbehinderten Sportgemeinschaft (SSG) und der SF BG Marburg.  

Als Teilnehmer waren Nachwuchsathleten aus vier Bundesländern angereist, die zum Teil schon nationale Wettkampferfahrung mitbrachten und nun in Marburg ein ganzes Wochenende lang geschult wurden in Grundlagentechniken und Prinzipien von Stand- und Bodentechniken. Zum praktischen Training hinzu kamen auch erläuternde Einheiten zu Besonderheiten der richtigen Ernährung von Jugend-Leistungssportlern, zum richtigen Umgang mit dopingrelevanten Medikamenten und zu den erreichbaren Perspektiven von Judo-Wettkämpfern. Hier konnte der Bundestrainer Mut machen und auf zahlreiche internationale Erfolge bis hin zu dem Gewinn von Weltmeistertiteln verweisen, die immer wieder von sehgeschädigten deutschen Judoka erreicht werden. Als besonderes Ziel auch für die anwesenden Nachwuchsathleten wurde dabei schon der Blick voraus geworfen bis auf die paralympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro.     

Solchermaßen motiviert trainierten die jugendlichen Judoka mit Begeisterung die vielfältigen Technikeinheiten und der Nationaltrainer verstand es immer wieder auf geschickte Weise, einfache Bewegungsspiele mit anspruchsvollen Kampftechniken zu kombinieren.

Zum Ende des Wochenendlehrgangs konnten die Trainer durchweg in begeisterte Gesichter schauen und auf ein baldiges Wiedersehen beim Jugendländercup im Mai in Landshut verweisen. „Dort können die erlernten Techniken erfolgreich angewendet werden“ stellte Stefan Axt das nächstes Ziel in Aussicht.

„Der Funke ist übergesprungen auch auf die jungen Nachwuchsteilnehmer aus Marburg, die erstmalig an einem solchen Förderlehrgang teilgenommen haben“ konnte am Ende Christian Rhode sichtlich zufrieden bilanzieren.